Montag, 21. März 2016

Spurensuche zum Thema Islamfeindlichkeit/Islamophobie

Gleich zu Beginn das Statement: Ja das Feindbild Islam gibt es, so wie es schon viele andere Feindbilder in der Geschichte gab. Dieses Feindbild Islam wird gleich für mehrere Strategien benützt. Durch die gezielte Verbreitung in den Medien forciert und durch die Politik ebenso salonfähig gemacht, scheint es seine Ziele - nämlich Meinungsmache, Einstimmung auf die geopolitischen Strategien und die dazugehörige Kriegsführung, sowie Empörungsmanagement und vor allem Spaltung innerhalb der Bevölkerung zu erfüllen. Natürlich gibt es auch genug Menschen, die nicht bereit sind, sich so manipulieren zu lassen und das spiegelt sich in den folgenden Artikeln wider:
Gleich zu Beginn der Hinweis auf den Campell-Bannerman Report von 1907, hier,
der eindeutig bis heute umgesetzt wird, nämlich jede Einheit in den arabischen Ländern zu bekämpfen, sei sie intellektuell, religiös oder historisch fundiert. Bis heute werden die arabischen Länder ständig in die Steinzeit zurückbombadiert (Afghanistan, Irak, Lybien, Syrien, Somalia, Palästina .....). Diktatoren und Regime, die dem Westen dienen, werden systematisch eingesetzt und gefördert, und nicht genehme, meist durch das Volk gewählte Führer, geputscht und ersetzt. Herrscht eventuell zu viele Ruhe, dann werden neue Konflikte heraufbeschworen, oft durch "False Flag-Operationen", weiters abwechselnd oder sogar zugleich jede Konfliktpartei mit Waffen ausgestattet und somit auch noch durch die ständigen Unruhen und Aufstände viel Geld verdient. 
Auch der Pufferstaat in Palästina wurde mit Hilfe des Westens bestens etabliert, mit "... einer starken Bevölkerungsgruppe, die ihren Nachbarn feindlich gesinnt ist und den europäischen Staaten und deren Interessen gegenüber positiv eingestellt sein würde...."  Es ist nahezu unglaublich, wie die Besetzung Palästinas, die Vertreibung der Bevölkerung, die ständige Unterdrückung durch Repressionen und Einschränkung der Bewegungsfreiheit/Lebensfreiheit und die geführten Kriege durch Propaganda und Meinungsmache einfach vom Westen ignoriert werden bzw. leider auch mit Waffenlieferung an das übermächtige Besatzungsregime Israel unterstützt werden. Trotz sämtlicher Verletzungen der UN-Resolutionen, sowie zahlreicher Menschenrechtsverletzungen wird die damalige Vereinbarung, diesen Pufferstaat zu unterstützen, zu fördern und zu schützen bis heute eingehalten.

Weiter geht es mit dem "Rückblick in das koloniale Zeitalter", wo Frankreich schon damals Musliminnen zwang, die Verschleierung abzulegen, Post hier.
Das heißt nicht nur jetzt in der Demokratie Frankreich soll das Kopftuch aus dem öffentlichen Bereich verbannt werden, sondern schon damals in Algerien wollten "...... die französischen Generäle ein Exempel statuieren und der ganzen Welt zeigen, wie das moderne Frankreich über die archaischen Länder im islamischen Afrika triumphierte.....". Auch die Briten hatten in Ägypten schon Ende des 19. Jahrhunderts erkannt, "....dass der Schlüssel zur Beherrschung der Kolonien die Frauen waren und begannen öffentliche Debatten über den Hidschab anzuzetteln......".
"Weil die meisten Musliminnen ihren Hidschab aber eben nicht aus freien Stücken hergeben wollten, musste man sie zu ihren "Glück" zwingen.....".
Da hat sich ja heutzutage nicht viel geändert.....

Im nächsten Post "Islam und Migration in Schulbüchern", hier,
wird erläutert warum deutsche Schulbücher mit den Themen Islam und Einwanderung noch immer wenig zeitgemäß umgehen. Laut der Diversity-Expertin Viola B. Georgi von der Universität Hildesheim beziehen sich die Schulbücher häufig nur auf die Glaubensrituale und das Mittelalter. Es entstünde aber eine Erzähllücke zwischen Mittelalter und Moderne, zwischen den Kreuzzügen und den terroristischen Anschlägen des 11. Septembers 2001. Der  Islam wird häufig mit Gewalt oder der Unterdrückung von Frauen in Verbindung gebracht. Die Darstellungen entsprechen Stereotypen und stellen Migranten selten als aktiv Handelnde, sondern eher als Bedürftige dar. Arbeitsaufträge werden aus der Perspektive der Dominanzgesellschaft formuliert. Neuere Studien zu Afrika-Bildern in deutschen Schulbüchern halten die stereotypen, hierarchisierenden, koloniale und rassistischen Klischees aufrecht und wirken negativ auf das Selbstbild von Kindern und Jugendlichen "of color".

Im Artikel "Der nützliche Feind", hier,
beschreibt Imad Mustafa im Interview, wie Massenmedien das Bild von einer Bedrohung durch Muslime zementieren. "Gewalt, die von Muslimen ausgeht, wird sehr häufig als terroristisch qualifiziert, während bei der Gewalt von Weißen gegen Minderheiten diese Qualifizierung sehr häufig fehlt. Wenn ein weißer Europäer oder Amerikaner aus rassistischen Motiven mordet, dann wird kaum jemals der Terrorbegriff bemüht."
Auch der ambivalente Umgang mit kriegerischer Gewalt westlicher Verbündeter wird durch sterile Ausdrücke wie "humanitäre Interventionen", "Luftschlägen", "chirurgisch präzisen Angriffen" oder "Operationen"  als eigentlicher Staatsterrorismus verschleiert. Nie spricht man hier von Terrorismus, auch wenn Bomben und Raketen auf dichtbesiedelte Städte nichts anderes sind. Robert Fisk hat das einmal so formuliert: "Terror ist zu einer Entschuldigung und Legitimation, ja zu einer moralischen Erlaubnis geworden, staatliche Gewalt einzusetzten...."
Imad Mustafa beschreibt das Feindbild als politisch nützlich, um sogenannte sicherheitspolitische Maßnahmen wie Lauschangriffe, Einschränkungen bürgerlicher Freiheiten etc. legitimieren zu können. Auch außenpolitisch taugt das Feindbild dazu, um eigene machtpolitische Agenda voranzutreiben. Solange die Angst vor den sogenannten Islamisten geschürt wird, kann man weiterhin die neokolonialen Kriege im Nahen Osten, eine der wichtigsten strategischen Regionen der Welt, um Ressourcen und Macht führen und so tun, als ginge es dabei um unsere Sicherheit.

Im Artikel "Wer hat Angst vor dem Orientalen?"hier,
meint Emran Feroz (freier Journalist mit österreichisch-afghanischem Migrationshintergrund. Seine Themengebiete sind Naher & Mittlerer Osten, Migration und Europa und die islamische Welt), dass dieses Orientalistische Konstrukt schon immer der Unterdrückung diente:

„In Cromers und Balfours Darstellung erscheint der Orientale als jemand, über den man urteilt (als stünde er vor Gericht), den man erforscht und beschreibt (wie in einer Fallstudie), den man diszipliniert (wie in der Schule oder im Gefängnis) oder abbildet (wie in einem Lehrbuch für Zoologie). Entscheidend ist, dass der Orientale in allen Fällen in vorgefertigte Kategorien gepresst und schablonenartig dargestellt wird. Woher kommt das?“

"Die britischen Kolonialisten betrachten sich selbst, sprich, den Europäer oder den weißen Mann aus dem Westen als aufgeklärt und fortgeschritten, während der Orientale als barbarisch, irrational und hilflos dargestellt wird. Wer der Orientale ist, wird nie wirklich klar. Mal geht es um die Ägypter, mal um die Inder und dann doch wieder um die Araber. Im Grunde genommen – so stellte es auch der Literaturkritiker Edward Said 1978 richtigerweise fest – ging man davon aus, dass all diese verschiedenen Menschen und Völker sowieso „irgendwie dasselbe“ seien.
Dieses Bild hat sich bis heute verfestigt und ist seit den Ereignissen von Köln gegenwärtiger denn je. Damals wie heute hat man sich einen Orientalen geschaffen, den man beliebig charakterisiert und auf andere projiziert."
Dieses Feindbild wurde und wird so "..... doch stets dafür missbraucht, das Gegenüber zu degradieren, zu unterwerfen und zu unterdrücken. Dieser Umstand ist auch weiterhin präsent, wenn man die gegenwärtige westliche Politik im Nahen Osten und in Zentralasien in Betracht zieht.
Allein im Jahr 2015 wurden über 23.000 US-amerikanische Bomben in fünf islamisch geprägten Ländern abgeworfen. Seit 2001 wurden allein durch den Irak- und Afghanistan-Krieg mehr als eine Millionen Menschen getötet. Das Chaos in den betroffenen Regionen könnte gegenwärtig nicht größer sein."
Weitere Post: "Die USA suchen den Super-Islam-Hasser", hier.

Sascha Pommrenke bestätigt in dem Interview "Die Lüge von der Zivilisiertheit der westlichen Welt", hier,
dass uns die Geschichte des Westens als Erfolgsgeschichte der Demokratie, des Rechtsstaats und des Kapitalismus verkauft wird. Tatsächlich ist es aber ebenso eine Geschichte unzähliger Kriege und Kriegsverbrechen, von Staatsterrorismus, Folter, Ausbeutung und Vernichtung.
"Wir leben in einer Anscheinswelt. Wir werden erzogen mit der Vorstellung, die westliche Welt sei eine zivilisierte Welt. Und das bedeutet vor allem, dass Gewalt aus dem gesellschaftlichen Verkehr ausgeschlossen ist. Konflikte sollen ausdiskutiert werden, die besseren Argumente würden zählen und Kompromisse führten zu einem versöhnlicheren Miteinander, so zumindest die Vorstellung. Und tatsächlich gilt das ja auch in der Regel für die Bürger eines Staates untereinander, zumindest solange sie den Staat und die herrschenden Strukturen nicht infrage stellen. Auf der Ebene der zwischenstaatlichen Konflikte wird jedoch komplett anders verfahren."
"Beim „Krieg gegen den Terror“ geht es nicht im Geringsten um eine Verteidigung gegen Angriffe, sondern vielmehr darum, die Welt zu dominieren, wie dies die Nationale Sicherheitsstrategie der USA als Ziel auch offen formuliert. Dahinter steckt eine erschütternde Selbstwahrnehmung. Man hält sich selbst für ausersehen die Geschichte und die Geschicke des Planeten zu bestimmen. Man hält sich für das beste Land der Erde, mit den besten Menschen der Erde. Der amerikanische Exzeptionalismus und der damit verbundene Auserwähltheitsglaube sind das Charisma, das auch auf die „treuen Verbündeten“ ausstrahlt. Eine gewisse deutsche habituelle Traditionslinie ließe sich hier durchaus erkennen: Von der eigenen Höherwertigkeit einst überzeugt, schmiegt man sich nun an den großen Bruder an, in der Hoffnung endlich auf der Sonnenseite der Geschichte angekommen zu sein. Das ist der Kern dessen, was man unter den „Herren der Welt“ und ihrer Weltsicht verstehen kann.
Und es ist dieser kollektive Mythos, der es erlaubt, die Ressourcen der Erde als eigene Ressourcen zu betrachten. Ein weiterer Friedensnobelpreisträger, Henry Kissinger, hat es einmal wunderbar auf den Punkt gebracht: „Erdöl ist zu wichtig, als dass man es den Arabern überlassen könnte.“ Das gleiche gilt für deren Rohstoffe ebenso." 

In dem Artikel "Islamkritik in Deutschland: Irrationales Feindbild", hier,
wird beschrieben wie ".... seit einigen Jahren eine Szene, die unter dem Vorwand der "Islamkritik" irrationale Feindbilder verbreitet. Ihre Vertreter nutzen Debatten über den Islam im Allgemeinen und über Judenfeindschaft unter Muslimen im Besonderen, um als besorgte Beobachter getarnt den Einfluss rechtspopulistischer, rechtsintellektueller und christlich-fundamentalistischer Gruppen auf die öffentliche Kommunikation zu steigern."
Dies passiert "....  in drei Zusammenhängen: Auf dem populärwissenschaftlichen Buchmarkt präsentieren einige Publizisten Schreckbilder des Islam und geben ihre den historischen und soziologischen Forschungsstand ignorierenden Thesen als wissenschaftlich aus.
Im Internet machen Anbieter antimuslimischer Hass-Seiten, wie "Politically Incorrect", "Akte Islam" oder "Die grüne Pest", den Kampf gegen eine vermeintliche Islamisierung Europas zu ihrem Geschäft. Auf lokaler Ebene entstanden Initiativen gegen den Bau von Moscheen, die in jedem muslimischen Gotteshaus einen Brückenkopf islamischer Eroberung Europas sehen."
Ziel dieses Feindbildes ist es, " .....  einen Generalverdacht gegen Muslime zu verbreiten, den Vorwurf, der Islam schlechthin sei eine Gewaltideologie und so juden-, frauen-, homosexuellen- und demokratiefeindlich, dass die Integration seiner Anhänger in westliche Gesellschaften scheitern müsse."
So ganz nebenbei und gezielt soll " .... der Islam als genozidale Religion erscheinen und Muslime als die maßgeblichen Judenfeinde in Geschichte und Gegenwart. So versuchen Raddatz und andere "Islamkritiker", die deutsche und europäische Geschichte der Judenverfolgung in ein vergleichsweise mildes Licht zu rücken.

Im Interview mit Kay Sokolowsky: Rassismus im Gewand der Islamkritik, hier,
warnt der Medienkritiker Kay Sokolowsky vor den negativen Folgen der zunehmenden Islamfeindlichkeit für das Zusammenleben zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen – und plädiert für Dialog und Aufklärung.
In seinem neuen Buch "Feindbild Moslem" analysiert er die zunehmende Islamfeindschaft in unserer Gesellschaft.
"Den Muslimfeinden gilt jeder Mensch als mörderischer Islamist, der einen türkischen oder arabischen Nachnamen hat – ganz gleich, ob dieser Mensch an Allah, den Osterhasen oder an gar nichts glaubt. In dieser Generalisierung steckt pure rassistische Ideologie. Mit Kritik im eigentlichen und guten Sinne hat dies nicht das Geringste zu tun. Aber sehr viel mit dem bösen Wunsch zu diffamieren, auszugrenzen, Angst und Hass zu säen."
"Wichtig ist dem Fremdenhasser allein, dass er selbst "nicht so" ist. Ob aber die Menschen, die er in sein Feindbild hineinpresst, tatsächlich "so" sind, überprüft der Rassist nicht. Er setzt es einfach voraus. Seine Ideologie ist hermetisch, für Fakten und rationale Argumente nicht erreichbar."
Auf die Frage, ob die beschriebene Islamfeindschaft vergleichbar mit dem historischen Antisemitismus ist, antwortet Sokolowsky: "Ja. Die Muster und die Themen der Hetze gleichen sich bis aufs Haar. Der Muslimhasser unterstellt seinem Feind eine Weltverschwörung, die zum Ziel habe, alle Menschen unter die Knute des Islams zu zwingen. Er nennt die Muslime, die unter uns leben, "Fremdkörper" und "Parasiten", er unterstellt ihnen, pausenlos zu lügen, sich auf Kosten der "autochthonen" Bevölkerung schamlos zu bereichern. Er wird nicht müde, davon zu faseln, dass die Kultur und Religion der Muslime völlig unvereinbar mit "unseren westlichen Werten" seien."

Der Artikel in der Zeitschrift Sociological Inquiry "Warum Propaganda die Wahrheit übertrumpft", hier,
rückt die Wirkung der Propaganda ins rechte Licht. Forscher untersuchten, warum große Lügen eher als kleine geglaubt werden.
"Die Überzeugungskraft der großen Lüge ist das Hindernis, das die 9/11 Truth Movement (die Bewegung für die Wahrheit über den 11.9.) nur schwer überwinden kann. Die Behauptung, diese Bewegung bestehe nur aus Verschwörungstheoretikern und Spinnern, ist offensichtlich falsch. Die führenden Personen dieser Bewegung sind hochqualifizierte Fachleute, darunter Abbruch-Experten, Physiker, auf Statik spezialisierte Architekten, Ingenieure, Piloten und ehemalige hochrangige Mitarbeiter der Regierung. Anders als ihre Kritiker, die nur die Erklärungsversuche der Regierung nachplappern, wissen sie, worüber sie reden."

Es ist erstaunlich, dass ".....  Leute, die der Regierung sonst kein einziges Wort glauben, deren Äußerungen zu den Anschlägen am 11. September einfach akzeptieren. Aus Gründen, die sich mir nicht erschließen, glauben sie, dass ihnen die Regierung, die sie sonst immer belügt, ausgerechnet über den 11.9. die Wahrheit sagt...."
Abschließend bleibt " ....die verstörendste Tatsache, dass die Ereignisse am 11. September 2001, die alle diese nachteiligen Entwicklungen ausgelöst haben, nie ernsthaft untersucht wurden."
 Weitere Ansätze zur Spurensuche zu dem Thema 9/11 findet ihr in den nachfolgenden Posts:
  •  Aufklärung unerwünscht – 9/11-Kommission unter Druck gesetzt, hier. 

In dem Post "PEGIDA ist das Symptom eines größeren Problems", hier, 
zeigen Umfragen und Studien, dass die „Angst vor dem Islam“ seit Langem ein deutsches wie internationales Problem darstellt – und sich nicht nur in einzelnen politischen Lagern verorten und an diese „wegdelegieren“ lässt. Die Sprach- und Islamwissenschaftlerin Sabine Schiffer beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Darstellung des Islams in den Medien und konstatiert hier massive Verzerrungen sowie eine Art „Feindbildkonstruktion“.
Wissenschaftler wie Kai Hafez, Irmgard Pinn, Reinhard Schulze, Farid Hafez, Wolfgang Frindte, Iman Attia, Werner Ruf und viele andere mehr kommen zum gleichen Ergebnis: „Unser“ Islambild stammt vor allem aus der Auslandsberichterstattung der letzten 30 Jahre.
Wichtig ist es hier sich zu informieren (Spurensuche!!!), "..... vor allem durch eine kritische Auseinandersetzung mit der Funktion von Rassismus in unserer Gesellschaft. Und wir brauchen mehr Berichterstattung über die ökonomischen und geopolitischen Zusammenhänge hinter Entwicklungen wie Terrorismus, so genannten Auslandseinsätzen etc. Und auch eine kritischere Begleitung von NATO, WTO oder IWF wäre vonnöten, um komplexere Zusammenhänge so zu erfassen."
Siehe dazu auch folgende Posts:
"Der Terror von Paris und die globale Gewaltspirale", hier.
"Die Terror-Manipulation", hier.
"Feindbild Islam", hier.
Islambild in deutschen Medien "Wir" und "die Anderen", hier.
Antisemitismus oder Islamophobie?????, hier.
Antisemitismus oder Islamophobie 2..... ein Kommentar von Evelyn Hecht-Galinski zur Internationalen Antisemitismuskonferenz, hier.

Immer mehr Muslime wehren sich gegen diese Diffamierungen und gegen dieses Feindbild. Näheres dazu findet man in dem Post: "Distanziert Euch nicht! Muslime in Deutschland werden oft unter Generalverdacht gestellt", hier.
Auch interessant ist der Post "Muslimische Einwanderer in Europa längst angekommen", hier.

Im Sachbuch "Angst ums Abendland", hier,
legt der taz-Journalist Daniel Bax detailliert dar, weshalb man sich heute in Europa nicht vor Muslimen, sondern vor Islamfeinden fürchten sollte. Emran Feroz hat das Buch gelesen. Er kommt zu folgendem Ausblick: "Wie die Zukunft des "Abendlandes" aussehen wird, lässt sich gegenwärtig wohl schwer abschätzen. Die mediale Panikmache sowie die Dominanz der europäischen Rechten haben jedoch bereits Feindbilder geschürt, die sich nicht so schnell auflösen lassen. Pegida-konforme Ansichten sind nicht nur am rechten Rand präsent, sondern haben auch die Mitte der Gesellschaft erfasst. Islamophobie, Islamfeindlichkeit oder anti-islamischer Rassismus – Begriffe, die im Grunde genommen allesamt dasselbe Phänomen beschreiben – lassen sich mittlerweile nicht nur auf der Straße finden, sondern auch in politischen Institutionen. Dies wurde zum Beispiel vor wenigen Monaten in Österreich deutlich, wo ein neues, sehr umstrittenes Islamgesetz erlassen wurde, welches eine Ungleichbehandlung der Religionen im Land deutlich macht – und mit dem schon führende deutsche Politiker liebäugeln.
Nichtsdestotrotz wird nicht etwa die schwache Rolle der muslimischen Minderheit wahrgenommen, sondern permanent der vermeintliche "Untergang des Abendlandes" herbeigeredet. Auch wenn die Zahlen und Fakten eine völlig andere Sprache sprechen – Muslime werden auch in den nächsten Jahrzehnten eindeutig eine Minderheit in Europa bleiben – stellt man sich manchmal die bange Frage, ob in einem Europa, in dem immer mehr Moscheen brennen, der Niedergang des ideologischen Abendland-Konstrukts womöglich nicht besser wäre."

Auch John R. Bowen, Anthropologe an der Washington University in St. Louis, war der populistischen Stimmungsmache und der Hetze gegen den Islam und die Muslime im Westen überdrüssig, weshalb er mit seinem neuesten Buch 'Blaming Islam'' von John R. Bowen - Der Islam als Sündenbock, versucht, das Zerrbild im öffentlichen Diskurs gerade zu rücken, hier.
"Neben dem Phänomen des Multikulturalismus und der Migration thematisiert Bowen noch ein weiteres "Schreckgespenst der modernen westlichen Gesellschaften", nämlich, dass die islamischen Werte angeblich im Gegensatz zu denen des Westens mit seiner aufklärerischen Tradition stünden.
Der Islam würde daher als Bedrohung wahrgenommen – eine Religion, die sich im ständigen Kampf mit dem Westen und seiner Kultur befände. Dieser Satz ist populär auf beiden Seiten des Atlantiks und sickert auch im alltäglichen öffentlichen Diskurs durch – selbst im linken Lager. Europa scheint bedrängt zu sein von einem undifferenzierten, von Natur aus gewalttätigen Islam, der, aufgrund der angeblich noch immer hohen Geburtenrate bei den Muslimen, Europa in den kommenden Jahrzehnten überrennen könnte.
Alles Unsinn, meint Bowen. Umfragen und Studien zeigten, dass in Bezug auf kulturelle Themen ein weit geringerer Unterscheid zwischen religiös eingestellten Muslimen und religiös eingestellten Christen besteht, als zwischen den jeweils nicht-religiösen Vertretern. Man kann daher mit wenigen Ausnahmen sagen: "Die Lücke besteht nicht zwischen dem Islam und dem Westen, sondern zwischen Menschen, die stärker religiös eingestellt sind und denen, die es weniger sind – ob es nun Muslime sind oder Christen." 
Zum Abschluß möchte ich noch jedem raten sich die Zeit zu nehmen und den Beitrag
KenFM-Positionen 4: Braucht der Mensch ein Feindbild? 
anzuhören. Nurch durch Reflektion und Bewusstmachung der eigenen Feindbilder kann man sich dem jetzigem Diskurs entgegenstellen. Hier gibt es keine fertigen Lösungen, aber sehr gute Denkanstöße!!!

Euer Spurensucher












 














































1 Kommentar:

  1. Eine gute Zusammenfassung, klar, mit versch. Quellnachweisen und Anstoß zum Nachdenken!

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