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Dienstag, 9. April 2019

Die Normalität von rassistischen Übergriffen in Österreich

Reaktionen auf Videos, die rassistische Übergriffe zeigen, sind entlarvend. Denn niemand will sagen, dass Rassismus in Österreich schon lange zur Normalität gehört, schreibt Mahdi Rahimi.....


.... Warten auf die Rassismus-Reportage

Doch in den meisten Reaktionen auf die Videos geht es eben nicht um den rabiaten Rassismus, der in Österreich zumindest akzeptiert, vielleicht sogar schon Mehrheitsmeinung ist. Die Antisemitismus-Studie der Bundesregierung lieferte ein Ergebnis, über das kaum diskutiert wurde: Über 30 Prozent der ÖsterreicherInnen wollen keine Schwarzen, TürkInnen, AraberInnen, AfghanInnen oder Roma als NachbarInnen.
Anstatt die Videos als das zu verstehen, was sie sind, nämlich Dokumentationen des Alltags für nicht-autochthone MitbürgerInnen seit mindestens 30 Jahren, empört man sich über andere Dinge. Auf die große Rassismus-Reportage wartet man indes vergeblich. Statt sich darum zu kümmern, sorgt man sich um die Psyche der Angreiferin, den Arbeitstag des Busfahrers oder den Alkoholpegel der Frau. Eine Ausrede findet sich immer.

Dienstag, 22. Januar 2019

Antimuslimischer Rassismus hat in Spitzenpolitik Fuß gefasst

SOS Mitmensch hat erstmals einen Bericht über antimuslimischen Rassismus in der österreichischen Spitzenpolitik veröffentlicht. Für das Jahr 2018 wurden zwanzig antimuslimisch-rassistische Kampagnen dokumentiert, in die teilweise auch Mitglieder der Bundesregierung involviert waren. Die Menschenrechtsorganisation warnt vor einer gefährlichen Verankerung von Hassideologien in der Spitzenpolitik.









Dazu sei noch angemerkt, dass eben dieser Rassismus von Herrn Michael Köhlmeier zum Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus sehr wohl angesprochen wurde. Siehe/Höre im vorigen Post
das Video dieser Rede.

Und jeder glaubt was er will und viele wollen den Vergleich mit dem Nationalsozialismus und dem zunehmenden Antimuslimischen Rassismus nicht gelten lassen.
  • Manche einfach weil es sie nicht betrifft und sie in ihrer eigenen Blase leben.
  • Manche nach dem Motto: "Lieber Gott, schütze mich und meine Brut, zünd´ das Haus vom Nachbarn an, hauptsach´ mir geht´s gut." Solange es ihnen gut geht ist es egal, wer eine auf den Deckel bekommt - schließlich wird schon was Wahres dran sein....
  • Und manchen entspricht diese Art von Politik und Rassismus, die anderen sind an allem Schuld.....

Sonntag, 21. Oktober 2018

Spurensucher - Kommentar zur Wertestudie: Wer ist ein echter Österreicher?

„Wir sind im Prinzip ein inklusiveres Land geworden.“ Für alle, die mit dem Wissenschaftssprech wenig anfangen können, erläutert er: „Wer gewisse Spielregeln einhält, kann als echter Österreicher gelten.“

Skepsis bleibt: Migration wird deswegen noch lange nicht für eine gute Sache gehalten. Im Gegenteil: 75 Prozent sehen in Zuwanderern eine Belastung für das Sozialsystem. Auch die Angst vor steigender Kriminalität ist ungebrochen hoch.


Gleichzeitig steigt der Druck auf Migranten, sich anzupassen: „Der Wunsch, dass sie sich an die Gesetze halten, unsere Institutionen, Bräuche und Werte akzeptieren sowie die Sprache lernen, ist im Vergleich zu den Vorjahren sogar gestiegen“, stellt Aichholzer fest.

„Ethnische Aspekte verlieren an Bedeutung, die Verfassungsidentität nimmt zu.“ Oder einfacher ausgedrückt: Wer wie die Hiesigen denkt und spricht, ist Österreicher – genau das Denken macht ein Einwanderungsland aus. Wobei das nicht alle so sehen: Wer ideologisch rechts der Mitte ist, stimmt dieser Aussage erwartungsgemäß weniger zu.
nachzulesen im kurier


KOMMENTAR:
Also diese kurze Zusammenfassung der österreichischen Wertestudie kann einem schon den Sonntag Morgen vermiesen. Allerdings ist das Ergebnis nicht weiter verwunderlich und eigentlich genau die gefühlte Wirklichkeit. Was mich aber stört ist, dass dieses Ergebnis anscheinend als fortschrittliche Entwicklung dargestellt wird - inklusiv, divers und modern...….

Für mich zeigt diese Studie wie gehirngewaschen unsere Gesellschaft doch ist. Die gesellschaftlichen Werte haben sich zwar verschoben und Homosexuelle sind nun mehr akzeptiert (….weil es gesellschaftlich im Moment tabu ist dies nicht zu tun - absolutes NoGo) Auch wird Österreich nun (mehr) als Einwanderungsland wahrgenommen - aber nicht weil die Menschen so nett sind  oder "inklusive denken", sondern weil die österreichische Wirtschaft ohne Zuwanderung nicht mehr funktionieren kann.

Die Studie besagt also in anderen Worten: Jeder der sich absolut assimiliert und sich in das gängige Gesellschaftsbild integriert, noch dazu fleißig arbeitet und nicht aufmuckt - also auch "österreichisch denkt", hat jetzt mehr die Chance als Österreicher akzeptiert zu werden, als noch vor 10 Jahren.

Dieses "österreichisch Denken" wird absolut von der Politik und Konzernen bestimmt und durch die Mainstream Medien tagtäglich in die Schädel gehämmert, von den Schulen und Universitäten leider ebenso. Und der brave Österreicher und die brave Österreicherin (gendern ist zur Zeit noch immer ein absolutes Muss) und alle die noch dazu gehören wollen plappern fleißig nach, was zur Zeit als "intellektuell" gilt - schließlich will doch keiner unangenehm auffallen.
Wie wärs mit selber denken und Hirn einschalten?




Mittwoch, 1. August 2018

Barbara Kaufmann: Gegen das Schweigen

Wer schweigt, verzagt vor dem Lärm der Pöbler, die alles zunichte machen wollen, was uns verbindet.

...... wer schweigt, stimmt zu. Wie lang wurde geschwiegen über Gewalt, über Untaten, die Menschen anderen zufügten, immer im Schutzmantel des Schweigens? Wie viel Mut Einzelner hat es gebraucht, um dieses Schweigen zu brechen? Um dagegen aufzustehen, es anzuprangern, auch auf die Gefahr hin, ausgeschlossen zu werden, isoliert, degradiert von der Mehrheit? Wie viel Kraft, um durchzuhalten, die Anfeindungen zu überstehen, die Beschimpfungen, die Ausgrenzung aus der Gemeinschaft?
.........
Schweigen ist ignorant. Wer schweigt, klinkt sich aus der Gesellschaft aus. Ein Rückzug in die eigenen vier Wände, in eine Scheinsicherheit, in der man meint, dass alles bleibt, wie es ist, wenn man nur nicht darüber spricht, dass es draußen längst anders geworden ist. Härter, kälter, unmenschlicher.

Wer schweigt, verschließt sich vor den Zuständen und verspottet jene, die noch den Mut haben, sie zu benennen. Er hat sich arrangiert, es sich gut eingerichtet in der Stille, umgeben von wortloser Zustimmung, von stummen Profiteuren, die Zweifel abtun, Feigheit als Notwendigkeit verkaufen, Teilnahmslosigkeit als Vernunft. Vielleicht meint er im Innersten, dass seine Stimme ohnehin nicht zählt. Dass er nichts ändern kann. Dass es so besser ist. Und merkt erst viel zu spät: das ist es nicht.
........
Wer schweigt, verzagt vor dem Lärm der Pöbler, vor dem Grölen und Brüllen von jenen, die alles zunichte machen wollen, was uns verbindet. Die Hetze, Hass und Lügen verbreiten, um die Gemeinschaft zu zerstören. Die Menschenrechte plötzlich zur Debatte stellen, ein Pro und Contra, als würden wir das Contra überleben.



Samstag, 28. Juli 2018

Niedertracht als Nationalkostüm

Die FPÖ befeuert kontinuierlich niedere Instinkte und treibt Koalitionspartner ÖVP vor sich her – das färbt auf das ganze Land ab.

Das "Wording", das die Regierung bei bestimmten Themen, etwa Asyl, Migration, Islam, verwendet, lässt Dämme brechen. Viele Menschen fühlen sich ermutigt, alles zu sagen, was sie sich gerade so denken, was ihnen ihr "Bauchgefühl" sagt. Und was da drinnen rumort, sind selten edle Gefühle. 

Bei diesen Themen geht es nicht nur um Ablenkung von anderen, für die Regierung unangenehmen Themen. Die Anhängerschaft der FPÖ soll schnell und effektiv bedient werden. 


Diese Art von Politik färbt auf alle ab, und sie macht nichts besser. Sie findet keine Lösungen, weil sie gar keine sucht. Sie bringt weder das Land noch die Gesellschaft voran. Stattdessen quillt Ekelhaftes aus allen Ecken. (Petra Stuiber, 27.7.2018) 



Samstag, 23. Juni 2018

Unter falscher Flagge Das österreichische Islamgesetz ebnet den Weg in den autoritären Staat.

In einer Pressekonferenz hat die türkis-blaue Regierung angekündigt, sieben Moscheen in ganz Österreich zu schließen und etwa 40 bis 60 Imame auszuweisen. Noch ist diese Causa nicht durch, doch egal wie die Debatte enden mag, Österreich avanciert Schritt für Schritt zur Speerspitze eines institutionalisierten antimuslimischen Rassismus, der Herrschaft und Repressionen rechtfertigt.

Die Inszenierung der Regierung wird als deutliches Zeichen gegen „den politischen Islam“, gegen „Parallelgesellschaften“ und für „Demokratie“ und „Pluralismus“ gezeichnet. Gleichzeitig zeugt dieses Vorgehen jedoch davon, wie geeignet eine derart hysterische, überzogene Reaktion für die Feindbildproduktion ist.
Für eine Religion wie den Islam, die sich auf verschiedenste Traditionen, Glaubensschulen und so weiter beruft, ist der Ruf nach einem „österreichischen Islam“ ein absurdes Unterfangen.


Montag, 16. April 2018

Psychologie der Kopftuchdebatte - Albtraumwelt und Narrenfreiheit: Versuch über die Symbolpolitik

Die Debatte über ein Kopftuchverbot für muslimische Mädchen in Österreich ist längst auch auf Deutschland übergeschwappt. Was diese Debatte nährt und von welchen Vorstellungen sie getrieben wird, erklärt Rechtsphilosof Prof. Alexander Somek in einem Gastbeitrag.

.......  In der Kultur, in der ich aufwuchs, galt es als taktlos, die Bekleidung anderer Menschen öffentlich zu bekritteln. Wer sich über die Garderobe der anderen mokierte, gab sich als Snob oder Schmock zu erkennen........

....... Über das Bekleiden muss grundsätzlich niemand Rechenschaft ablegen, weil niemand begründen muss, als wer oder was er oder sie gelten will. Wer sich über das Ich-Ideal der anderen lustig macht, kränkt diese schon dann, wenn er ihr Äußeres verunglimpft.......

....... Die Pläne der österreichischen Bundesregierung, für Kindergärten und Volksschulen ein Kopftuchverbot vorzusehen, haben mich peinlich berührt. An ihnen zeigt sich, dass es der Liberalismus in Österreich noch immer nicht weiter gebracht hat als zur verächtlichen Haltung gegenüber den sozial Schwachen.....

.....„Eine Politik, die kein reales Problem löst, sondern vielmehr nur ein Zeichen setzt, um sich von der Lebensweise einer Gruppe zu distanzieren, ist diskriminierend. Weil sie diskriminierend ist, verstößt sie gegen die Gleichheit.“......

  

Freitag, 23. März 2018

Beschimpft, bespuckt, benachteiligt: Leben mit Rassismus

Rassismus hat in den vergangenen Jahren in Österreich zugenommen – im Netz, aber auch auf der Straße und in der Schule. Betroffene schildern, wie es ist, wenn Beleidigung und Ausgrenzung zum Alltag gehören

 Rassismus und Übergriffe auf Musliminnen und Muslime nahmen in den vergangenen Jahren zu, das bestätigt auch der aktuelle Zara-Report. Abseits konkreter Zahlen kann Geschäftsführerin Claudia Schäfer von langfristigen Trends berichten: "Antimuslimischer Rassismus hat sehr stark zugenommen – sowohl im Netz als auch auf der Straße."

Derzeit gebe es kaum ein Bewusstsein dafür, dass Diskriminierungen, teils Kinderrechtsverletzungen stattfinden, kritisiert Zaafrani. Das sei besonders schade, weil "man in der Schule Vorurteile lernen, aber auch wieder verlernen kann".

ganzer Artikel im standard.at

 

Montag, 22. Januar 2018

#Reichenhetze dokumentiert Alltagsrassismus

Österreich hat ein Problem. Ein Problem mit Rassismus. "Wenn es eines Beweises bedurfte, dass es nicht Armut und Arbeitslosigkeit sind, die Menschen nach rechts treiben, sondern dass es kulturelle Gründe sind, zum Teil blanker völkischer Rassismus, ganz oft eine autoritäre Grundeinstellung, dann hat ihn Österreich am Sonntag geliefert", sagte der Politologe Claus Leggewie nach dem Wahlerfolg von ÖVP und FPÖ im Herbst. Dass diese vergiftete Stimmung offenbar auch den öffentlichen Raum durchsetzt, zeigt eine aktuelle Debatte auf Twitter.
Unter dem Hashtag #Reichenhetze veröffentlichten Nutzer – meist mit Migrationshintergrund – Tweets, die Fälle von Alltagsrassismus, Hass gegen Minderheiten und Diskriminierung dokumentieren. Die Aktion wurde von der Nutzerin Vanniferrari ins Leben gerufen, nachdem der österreichische Kanzler Sebastian Kurz bei seinem Deutschlandbesuch vor Hetze gegen Reiche gewarnt hatte. Ausfälle nach rechts seien genauso falsch wie linke Stimmung, die gegen Reiche gemacht werde, sagte er in der ARD-Talksendung Maischberger.
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Samstag, 11. November 2017

Austro-Afghane Emran Feroz über die FPÖ: Alltagsrassismus ist jetzt in Österreich salonfähig

Nach einem Wahlsieg der Rechten steht Österreich eine Koalition aus ÖVP und FPÖ bevor. Mit Sorge beobachtet der Journalist Emran Feroz die zunehmende Islamophobie. Er ist mit Sprüchen wie "Daham statt Islam" aufgewachsen.
Vor einigen Jahren wurde ich noch belächelt. Strache und seine FPÖ im Zentrum der Macht? Niemals! Die Rechten – oder Rechtsextremisten, um genauer zu sein – nimmt ja niemand ernst. Und außerdem: Das bisschen Pluralität tut der Debatte gut. Demokratie muss so etwas aushalten können. So etwas hörte ich immer wieder, vor allem von Österreichern, die keine unmittelbare Migrationserfahrung haben wie ich.
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