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Mittwoch, 5. September 2018

Chemnitz - Nicht Helene Fischer - das Bürgertum versagt gerade

Künstler wie Helene Fischer oder Mark Forster stehen in der Kritik, weil sie zu den rassistischen Ausschreitungen in Chemnitz schweigen. Doch der eigentliche Skandal liegt in den Beschwichtigungen der bürgerlichen Mitte - die sich für den Kampf gegen Rechts zu fein ist.
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Bisweilen schlagen bürgerliche Politiker abenteuerliche Haken, um zu begründen, weshalb sie die Straßen den Rechten überlassen wollen: "Antifaschisten sind auch Faschisten", schrieb etwa der FDP-Fraktionsvorsitzende im Berliner Abgeordnetenhaus, Sebastian Czaja, auf Twitter. Kein Spitzenpolitiker aus seiner Partei hat dieser kruden Logik bislang widersprochen.
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Der Ernst der Lage wird verkannt. Was wohl auch daran liegt, dass "Welt" und andere Zeitungen seit Tagen nichts anderes tun, als die Vorfälle in Chemnitz kleinzureden und viel Energie investieren, den Begriff der "Hetzjagd" zu entkräften. "Es gab, nach allem, was man weiss, lediglich vereinzelte Übergriffe, aber keine grossangelegte Menschenjagd", schreibt etwa Marc Felix Serrao in der "NZZ" - von seiner gemütlichen Redaktionsstube in Berlin aus.
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Allen Zauderern seien die Worte Erich Kästners ans Herz gelegt, der den Nationalsozialismus im Lande miterlebt hat und rückblickend mahnte: "Die Ereignisse von 1933 bis 1945 hätten spätestens 1928 bekämpft werden müssen. Später war es zu spät. Man darf nicht warten, bis der Freiheitskampf Landesverrat genannt wird. Man darf nicht warten, bis aus dem Schneeball eine Lawine geworden ist.“
Möglicherweise ist es gerade 1928.


Mittwoch, 5. April 2017

Sicher ist sicher nicht

Eltern verfolgt heute eine fundamentale Angst: etwas zu versäumen, Entscheidungen für die Zukunft ihrer Kinder zu vermasseln. Gewissheit muss her, und deshalb gibt es einen ganzen Markt der Sicherheit — zum Wohle unserer Kinder?

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Montag, 29. August 2016

Gefährliche Halbbildung: Über die rabiate Mittelmäßigkeit eines entkultivierten Bürgertums

....... "Der (für seine Epoche fortschrittliche) Bildungsbürger des 18. Jahrhunderts wird ersetzt durch den Techniker des praktischen Wissens. Dieser soll im Gegensatz zu seinem Vorfahr die herrschende Gesellschaftsordnung – damals den Feudalismus – nicht in Frage stellen."......

"Damit verliert die Aura des Bildungsbürgers ihren Glanz: Halbbildung – konzentriert auf das Fortkommen im Beruf – ist das Ergebnis. Der Techniker des praktischen Wissens kommt in der Regel, das beweisen unverändert die Untersuchungen zur sozialen Mobilität, »aus der mittleren Schicht der Mittelklassen, wo man ihm von früher Kindheit an die partikularistische Ideologie der herrschenden Klasse eintrichtert (…)"

"Wo kann die Lösung sein? In der Weigerung, sich Dummheit anerziehen zu lassen; darin, aus der öffentlichen Meinung ein legitimes Instrument der Kontrolle zu machen, was voraussetzt, die vorherrschende öffentliche Meinung ihrerseits danach zu prüfen, wie sie es mit der Wahrheit hält. Grundlage hierfür ist Bildung und – als Ergebnis – gemeinschaftliche Aktion, ohne die sich nichts verändert, nichts verhindert werden kann."
Auszüge aus dem Artikel auf jungewelt.....