Freitag, 20. Juli 2018

Der schwierige Türke

Viele Deutsche geben Mesut Özil die Schuld am Versagen an der Fussball-WM. Er ist der ideale Sündenbock.

Mindestens viermal hat Mesut Özil seit 2011 den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan getroffen, nie hat es die Deutschen besonders interessiert. Als er es im Mai in London ein fünftes Mal tat, wurde daraus sogleich eine kleine Staatsaffäre, die bis heute schwelt.
In diesem Sommer, in dem die Flüchtlingspolitik Deutschland auf einmal wieder spaltet, musste wohl einfach jemand schuld sein an der Zerrissenheit des Gemeinwesens. Zeit und Stimmung forderten ein symbolisches Opfer, um neu anfangen zu können. Und Mesut Özil, der traurige Muslim mit den schmalen Schultern, bot sich als idealer Sündenbock an.




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