Samstag, 15. Mai 2021

Die unerkannten Immunen

 Eine große Zahl von Menschen ist durch Corona-Infektion bereits natürlich immunisiert. Noch ein Grund weniger, wahllos zu impfen und Ungeimpfte zu diskriminieren.

... Schauen wir nun aber mal zuerst auf den problematischen Begriff der „Genesenen“. Dieser ist auch deshalb problematisch, weil ja nur Kranke genesen, asymptomatisch positiv getestete Personen aber nie krank waren.

.... Der Forscher Florian Deisenhammer von der Medizinischen Universität in Innsbruck, der an der Immunität gegen Covid-19 forscht, erklärt, dass „in aller Regel [...] die durchgemachte Erkrankung aus Immunisierungssicht viel wirksamer als eine Impfung“ sei. Eine Infektion sorge für eine protektive Immunität und eine Übertragung sei „unwahrscheinlich“. Auch eine großangelegte Studie aus Großbritannien kommt zu dem Ergebnis, dass positiv Getestete einen ebenso großen Schutz haben wie vollständig Geimpfte.

... Aktuell will man – völlig ungerechterweise – nur die Genesenen berücksichtigen, die mal einen positiven PCR-Test hatten. Das ist deshalb sehr ungerecht gegenüber denjenigen, und das gilt besonders für die Anfangsphase des Virus, die keinen solchen Test erhalten haben, weil sie präventiv zu Hause blieben. Es ist aber auch ungerecht gegenüber Menschen mit einem falsch negativen Test.

... Deutsche Forscher haben nachgewiesen: „Frühere Infektionen mit saisonalem HCoV OC43 wirken schützend gegen schweres COVID-19.“ Also sorgt eine Infektion mit anderen Coronaviren wohl auch ungefähr für das, wozu eine Impfung dienen soll: Schutz gegen schwere Verläufe. Auch das zeigt: Wer immun ist und wer nicht, weiß niemand. Vor dem Hintergrund macht auch eine Zweiklassengesellschaft keinen Sinn – neben massiven ethischen Problemen und den beschriebenen infektiologischen.

... Es hält sich die landläufige Meinung, dass einzig Antikörper Immunität nachweisen. Das ist nicht richtig. Deisenhammer erklärt es wie folgt: „Das Virus, der ‚Bösewicht', wird vom Immunsystem als körperfremd und gefährlich registriert. Daraufhin werden sämtliche typischen Merkmale des Virus erfasst und gespeichert. Diese Daten speichert der Körper längere Zeit und teils lebenslang in sogenannten ‚Gedächtniszellen'.“ Diese Gedächtniszellen gehören zur Gruppe der so genannten T-Zellen.

Der Körper vergeudet keine Energie damit, dauernd Antikörper gegen alles Mögliche zu produzieren. Das wäre nicht effizient. Antikörper werden nach Bedarf erzeugt. Dazu hat der Körper ein Frühwarnsystem. Wird also SARS-CoV-2 oder jedes andere Coronavirus erkannt, werden die Antikörper bedarfsgerecht produziert. Der Körper hat also gelernt, ein Virus zu bekämpfen. So entsteht dann auch der protektive Effekt durch andere Coronaviren, weil sich die Viren dieser Gruppe eben ähneln.

...Was es also braucht, ist ein Test auf T-Zellen. Viele wird überraschen, dass es solche Tests bereits heute gibt und sie in Deutschland angeboten werden. Die Politik nutzt sie aber nicht, obgleich sie zur Identifizierung der Genesenen und damit zur Effizienzsteigerung der Impfkampagne genutzt werden könnten. Dann wüsste man nämlich wirklich, wer bereits immun ist. Vielleicht fürchtet die Politik an dieser Stelle auch, dass durch eine breite Testung das Virus, in dessen Angesicht sich so einfach an Parlamenten vorbei regieren lässt, seine Angstwirkung verlieren könnte. 

Novo - Die unerkannten Immunen (novo-argumente.com)

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