Samstag, 30. März 2019

Kopftuchverbot für Minderjährige Empört. Enttäuscht. Fassungslos.

Empört über den Titel der Petition von Terre des Femmes „Den Kopf frei haben“. Enttäuscht über das Unverständnis einer gemeinnützigen Menschenrechtsorganisation gegenüber Frauen, die nicht in ihre ‚weiße‘ Feminismusdefinition passen. Und fassungslos über die zahlreichen Unterzeichnungen dieser Petition von jenen Menschen, die in der Öffentlichkeit als Sprachrohr gelten.

Der Aufruf von Terre des Femmes hat uns Schwestern, beide tätig im sozialpädagogischen Bereich, zutiefst getroffen. Die wichtigsten Werte, die in unserer Familie hochgeschrieben werden, sind Akzeptanz und Respekt gegenüber unterschiedlichen Lebensentwürfen. Nur so kann ein friedliches Miteinander und ein diskriminierungsfreies Deutschland erlangt werden.
Indem Terre des Femmes versucht, ein angebliches Recht für minderjährige Mädchen einzufordern, tut sie genau das Gegenteil: nämlich anderen Mädchen das Recht wegnehmen, sich frei entfalten zu können. Terre des Femmes unterstellt diesen Mädchen, nicht eigenständige Entscheidungen (sei es über das Kopftuch oder nicht) treffen zu können.
Auch die im Aufruf stehende Aussage, Mädchen mit Kopftuch könnten kein unverkrampftes Verhältnis zur eigenen Sexualität entwickeln, verwundert uns sehr. Wir stellen uns zum einen die Frage, was ihre Quelle zu solch einer Information ist und zum anderen wer eigentlich bestimmt, was ein unverkrampftes Verhältnis zur Sexualität bedeutet. Außerdem ist es befremdlich, dass ausgerechnet ‚weiße‘, christlich geprägte Frauen ein unverkrampftes Verhältnis zur Sexualität beanspruchen, da die Missionierung der so genannten Anderen auch damit einherging, zu bestimmen, wie ‚zivilisierte‘ weibliche Sexualität auszusehen hat.


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