Sonntag, 31. März 2019

Falsche Konsequenzen einer Forschung: Zu den Problemen der Antisemitismusstudie

Die vom Parlament in Auftrag gegebene Antisemitismusstudie beinhaltet grundlegende Fehler. Eine notwendige kritische Antisemitismusfoschung in Österreich wird dadurch instrumentalisiert. Ein Kommentar von Klaudia Rottenschlager und Adam Baltner.
Die „tot geglaubte Geißel des Antisemitismus“ sei noch immer ein Problem: Mit dieser Erkenntnis präsentierte Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka die vom Parlament in Auftrag gegebene Antisemitismusstudie 2018. Die späte Erkenntnis, dass antisemitische Kontinuitäten und Transformationsprozesse in Österreich existieren, ist begrüßenswert. Um sie effektiv bekämpfen zu können, müssen komplexe Situationen, Rahmen- und Lebensbedingungen und Diskriminierungsformen in ihrer Wechselwirkung und Verschränkung analysiert werden.
Doch die vorgestellt Studie bleibt all das schuldig. Schlimmer noch: Sie instrumentalisiert die Forschung, um Antisemitismus in erster Linie zum Problem von – vor allem muslimischen – Anderen zu erklären. Im Folgenden erklären wir anhand von drei Punkten, weshalb die Studie so problematisch ist.
1. Unangemessene Methoden, unwissenschaftliche Vergleiche
2. Umstrittene Definition, ungültige Gleichsetzung
3. Falsche Konsequenzen, gefährliche Instrumentalisierung

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