Sonntag, 28. Oktober 2018

Unterdrückung der Uiguren - Unter Kontrolle - ein Bericht bereits 2014!!!!!

Seit Monaten mehren sich die Berichte über Morde, Anschläge und Unruhen aus der chinesischen Provinz Xinjiang, in der die muslimische Minderheit der Uiguren seit langem über religiöse, kulturelle und soziale Benachteiligung klagt. Die Behörden machen pauschal "Terroristen" für die Gewalt verantwortlich, doch die wahren Hintergründe bleiben im Dunkeln. Von Ulrich von Schwerin

..... Unruhen und vereinzelte Anschläge hat es auch früher in Xinjiang gegeben, einer dünn besiedelten Wüstenprovinz im äußersten Westen Chinas, die traditionell von Uiguren, Kirgisen, Tadschiken und anderen muslimischen Volksgruppen bewohnt wird. Doch seit den schweren Unruhen von 2009 ist in den Oasenstädten am Rande der Taklamakan-Wüste eine Eskalation der Gewalt zu beobachten. Neben Anschlägen werden fast wöchentlich Polizisten, Beamte und Han-Bauern getötet. Zugleich nimmt die Repression zu, regelmäßig werden junge Uiguren zum Tode verurteilt und hingerichtet.....

Ausgegrenzt und marginalisiert
Seit 1949 ist deren Anteil in Xinjiang von fünf auf rund 40 Prozent gestiegen. Nach den Uiguren sind sie nunmehr die größte Volksgruppe, in vielen Städten stellen sie längst die Mehrheit. "Die Zuwanderung hat ein Ausmaß erreicht, dass inzwischen alle Uiguren betroffen sind. Ganze Städte sind heute chinesisch", sagt Krahl.
Die Situation in einst uigurischen Städte wie Kashgar verdeutlicht, wie die Volksgruppe in ihrer eigenen Heimat sozial und kulturell marginalisiert wird: Große Teile der Altstadt sind inzwischen abgerissen und die Bewohner in neue Wohnblöcke am Stadtrand umgesiedelt, die verbliebenen Basare um die Freitagsmoschee wurden in eine Art Freiluftmuseum verwandelt.
..... Religion unerwünscht
Obwohl die Uiguren überwiegend einem traditionellen, synkretistischen Volksislam folgen, unterliegen sie laut dem HRW-Bericht strengeren Bestimmungen als andere Muslime in China. Demnach ist Minderjährigen in Xinjiang das Betreten von Moscheen verboten, private Korankurse sind untersagt. An Schulen darf nicht über Religion gesprochen werden, beten, fasten oder das Tragen des Kopftuchs wird dort streng sanktioniert. Islamische Schriften dürfen nicht aus dem Ausland eingeführt werden und Uiguren ist untersagt, zu Religionsstudien ins Ausland zu reisen...
...... Ein Ende der Gewalt erwartet der Politologe nicht. "Der Staat wird nicht nachgeben, die Repression wird zunehmen, und die Uiguren werden immer verzweifelter und damit gewaltbereiter", sagt Krahl.
Tatsächlich macht Peking keine Anstalten, auf die Uiguren zuzugehen. Der Prozess gegen den uigurischen Bürgerrechtler und Professor Ilham Tohti, der mit einigen Studenten eine Internetseite zu den Uiguren betrieb, zeigte jüngst vielmehr, dass die Behörden auch moderate Kritiker nicht länger dulden wollen. Am 23. September wurde Tohti wegen Separatismus zu lebenslanger Haft verurteilt.



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