Freitag, 10. August 2018

#MeTwo Schule macht Rassismus. Rassismus macht Schule.

Der Lehrer setzte seine lederne Tasche auf das Pult und sagte mit schwäbischer Beflissenheit: „Kind’r heut mache m’r ebbes zum „Lied der Deutschen“, also zur Nationalhymne. Emra, Devran, Sami, ihr geht derweil auf‘n Hof naus. Des isch ja net eu‘r Sach.“ Von Sami Omar

Schule macht Rassismus und Rassismus macht Schule. Vornehmlich deshalb, weil Rassismus als Phänomen gilt, dass Schule und Gesellschaft von außen bedroht. Dabei sind es die Menschen in den Institutionen, ihre Prägungen und ihre Sozialisationen, die sie für Teile der Schülerschaft zu gefährlichen Orten machen. Die offene und verdeckte Abwertung von Menschen aufgrund ihrer Herkunft oder ihres Aussehens ist systematisch, weil sie in vielen von denen angelegt ist, die das System ausmachen. Seine Bekämpfung ist abhängig von einem schmerzvollen Selbsterkenntnisprozess, für den die, die nicht von Rassismus betroffen sind, gar keinen Anlass sehen.



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