Freitag, 10. August 2018

Interview mit der Islamwissenschaftlerin Riem Spielhaus #MeTwo: "Das Thema gehört in Schulbücher"

Mit seinem Austritt aus der Fußballnationalmannschaft hat Özil eine breit angelegte Rassismusdebatte entfacht. Woher die Diskriminierung kommt und wie sie zu bekämpfen ist, erklärt Islamwissenschaftlerin Riem Spielhaus im Gespräch mit Yalda Zarbakhch.

Prof. Dr. Riem Spielhaus: Rassismus und Diskriminierung in strukturellen Zusammenhängen in Deutschland sind für jemanden, der sich wissenschaftlich mit diesem Feld beschäftigt, schon lange sichtbar.

Prof. Spielhaus: Ich benutze gerne Begriffe, die zeigen, dass man eine Eigenschaft nicht einfach so hat. Man ist ja nicht als Migrant geboren. Es ist keine Eigenschaft, dass man Migrant ist, sondern das wird gesellschaftlich konstruiert. Das wird ja auch gerade viel diskutiert in der #MeTwo-Debatte: Die Tatsache, dass man sich selbst deutsch fühlt oder fühlte, aber ständig das Feedback bekommt, das stimme nicht und zwar durch Fragen nach der Herkunft. Und so wird man immer wieder nach außen verwiesen. Und die Normalität, das Selbstverständnis zugehörig zu sein, wird infrage gestellt.


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