Freitag, 14. Dezember 2018

Hej Hijab! Deutsche Kopftuchdebatte und die Schweden - DETTO GLEICHER RASSISMUS IN ÖSTERREICH

Die Dämonisierung des Kopftuchs ist in ihrem Rassismus geradezu pathologisch. Andere westliche Industrienationen sind da viel weiter als das Entwicklungsland Deutschland. Von Timo Al-Farooq

……….. Dass ich überhaupt überrascht war ob einer offensichtlichen Normalität ist schon traurig genug und spricht Bände über ein kulturell zurückgebliebenes Deutschland, dass immer noch debattiert, ob es ein Einwanderungsland sei oder nicht oder ob der Islam zu Deutschland gehöre oder nicht. Und all das, während andere westliche Industrienationen wie England und Frankreich, Kanada und die USA, und sogar das kleine behütete Schweden, diese beiden Fragen längst mit ja beantwortet haben (erstere Beiden allein schon gezwungenermaßen durch ihre Kolonialgeschichte: Multikulturalismus quasi als Reparation für historisches Unrecht). Und diese Bejahungen sind kraft gesellschaftlicher Realitäten und der Schaffung gesetzlicher Rahmenbedingungen entstanden, die diese Lebenswirklichkeiten nicht nur neutral widerspiegeln, sondern als schützenswert erachten und gar weiterentwickeln bis hin zum nationalen Selbstverständnis.

Insbesondere am muslimischen Kopftuch für Frauen erzürnen sich die neoatheistischen Verfechter weißer Hautfarbe, egal ob aus dem linken, mittleren oder rechten politischen Spektrum, mit geradezu radikalreligiösem Eifer. Sie alle vereint ihre unverhohlene Religionsfeindlichkeit, die sich am liebsten am Islam aufreibt, weil er a) ihnen als historisches Lieblingsfeindbild seit den Kreuzzügen schon bestens vertraut ist, und b) dieser ihnen leider eine Steilvorlage nach der anderen liefert, dank der reaktionären und leider diskursbestimmenden Kräfte innerhalb dieser eigentlich so heterogenen Weltreligion eines Fünftels der gesamten Erdbevölkerung.
Dabei können die Islamfeinde sich nicht einmal entscheiden, ob das Kopftuch moralisch verwerflich ist, weil es die Frau unterdrückt, oder weil es die Trennlinie von Staat und Kirche überschreitet. Je nach Gefühlslage und Opportunität wird dann im Kampf gegen das Kopftuch im öffentlichen Raum hin- und her gejumpt, obwohl beide vorgeschobenen Argumente äußerst leichtgewichtig sind...…



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