Sonntag, 21. Juli 2019

China zerstört systematisch Moscheen der uigurischen Minderheit


…. China will Uiguren „sinisieren”

Die Uiguren sind ein muslimisches Turkvolk, das sich vor Jahrhunderten entlang der alten Seidenstraße niedergelassen hat. In der autonomen Region Xinjiang entstand ein florierendes Zentrum muslimischer, uigurischer Kultur. Prächtige Moscheen und belebte Märkte prägten das Bild der Region. Doch schon seit dem Jahr 1955, als China das Gebiet angliederte, brach ein Kampf zwischen den Uiguren und Chinas Machthabern aus. Während die Uiguren ihr Recht auf Selbstbestimmung einfordern, will China die Region zunehmend „sinisieren” und erzwingt somit, dass sich die Uiguren an die Mehrheit der Han-Chinesen anpassen. 
Um diesen Plan umzusetzen, ordnete die chinesische Regierung die Ansiedlung von Han-Chinesen in der von zehn Millionen Uiguren bewohnten Provinz Xinjiang an. Zudem sollen die Uiguren kein Arabisch mehr lernen, Kinder sollen nicht mehr die muslimischen Namen Mohammed oder Fatima tragen. Auch das Zeigen von religiösen Symbolen wird geahndet. Der UN zufolge werden bis zu eine Million Uiguren and andere turkstämmige Muslime in chinesischen Internierungslagern festgehalten. In den Lagern findet dann eine politische und kulturelle Indoktrination statt. 
Das Ausmaß der systematischen Diskriminierung gegen die muslimische Minderheit ist auch an der schrittweisen Zweckentfremdung von Moscheen und der teilweisen Zerstörung der jahrhundertealten Bauten zu beobachten. 

… Muslimische Staaten halten sich mit Kritik an China zurück 

Viele Staaten verurteilen den Umgang der chinesischen Regierung mit der muslimischen Minderheit aufs Äußerste. In  der muslimischen Welt bleibt der große Aufschrei jedoch noch aus. Lediglich die Türkei rief im Februar dieses Jahres die chinesische Regierung dazu auf, die Internierungslager zu schließen. Laut Berichten der „Zeit” bezeichnete Hami Aksoy, Sprecher des Außenministeriums in Ankara, Chinas Vorgehen als „große Schande für die Menschheit”.
…. Ägypten und Pakistan lieferten uigurische Studenten auf Pekings Bitte hin aus, und als Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman im Februar auf den chinesischen Staatschef Xi Jinping traf, hatte er bewundernde Worte für den chinesischen „Kampf gegen den Terrorismus” übrig, so die „SZ”. 
Grund für die Zurückhaltung der muslimischen Staaten sind vermutlich wirtschaftlichen Beziehungen zu China. Viele arabische Länder sehen zum Beispiel im chinesischen Projekt der „Neuen Seidenstraße” eine Chance, den Nahen Osten zu stabilisieren.


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