Privilegien sichern, nationale Identität revitalisieren
Gesellschafts- und handlungstheoretische
Dimensionen der Theorie des antimuslimischen Rassismus im Unterschied zu
Modellen von Islamophobie und Islamfeindlichkeit.
Zusammenfassung
Islamfeindlichkeit, Muslimfeindschaft, Islamophobie,
antimuslimischer Rassismus – diese Begriffe kursieren derzeit in der
bundesdeutschen Debatte, wenn es darum geht, ein Phänomen zu benennen,
das Muslim_innen als Muslim_innen diskriminiert. Häufig werden die
Begriffe synonym verwendet oder ihre Verwendung pragmatisch begründet,
etwa mit Hinweis darauf, dass ein bestimmter Begriff bereits eingeführt,
in der internationalen Debatte üblich oder an andere gebräuchliche
Begriffe anschlussfähig sei. Gleichwohl rekurrieren die Begriffe auf
unterschiedliche Gesellschaftsmodelle, so dass Theorie, Forschung und
Praxis divergieren. Zwei Erklärungsansätze, die sich jeweils auf eigene
empirische Studien stützen, werden im Aufsatz einander
gegenübergestellt: 1.) Die Modelle der Islamophobie bzw. der
Islamfeindlichkeit, die Heitmeyer et al. in ihrer Langzeitstudie zur
»Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit« erforschen (vgl. Heitmeyer
2012) und 2.) die Theorie des antimuslimischen Rassismus, der sich auf
die kritische Rassismusforschung und die postkoloniale Theorie bezieht
(vgl. Attia 2009).
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