Sonntag, 25. März 2018

Herr Seehofer! Gehört Greenpeace eigentlich auch nicht zu Deutschland?


Dem neuen Heimat- und Innenminister Horst Seehofer zufolge gehört der Islam nicht zu Deutschland. Diese Aussage verwundert zwar nicht, ist aber trotzdem verantwortungslos. Der Heimatminister sollte sich verantwortlich fühlen, auch Muslimen eine Heimat zu bieten. Von Roman Lietz
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Die Äußerung von Horst Seehofer verwundert nicht, schließlich ist er bekannt für Positionen der Abschottung gegenüber Zuwanderung (Stichwort: „letzte Patrone“). Auch sein bemerkenswerter Umgang mit dem ungarischen Regierungschef Viktor Orban („muslimische Invasoren“) ließ schon vorab befürchten, dass er sich als Innenminister den Muslimen in Deutschland vielleicht etwas weniger verpflichtet fühlt.
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Herr Seehofer trennt die Ideologie (a.k.a. Religion) „Islam“ quasi chirurgisch von „den Muslimen“. Ist das überhaupt möglich? Können die schätzungsweise 2.750 Moscheegemeinden zu Deutschland gehören, nicht aber der Glaube, auf den sie sich berufen?
Natürlich ist es erlaubt, dass man sich von der Lebenswelt „Islam“ nicht angesprochen fühlt (genauso wie von „Bayern“, „der Feuerwehr“, „Juventus Turin“ oder „Greenpeace“). Dem Islam in Deutschland aber seine Daseinsberechtigung abzusprechen bewegt sich außerhalb der Verfassung und außerhalb der (humanistischen!) Werte, auf denen unsere Gesellschaft fußt.

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