Dem neuen Heimat- und Innenminister
Horst Seehofer zufolge gehört der Islam nicht zu Deutschland. Diese
Aussage verwundert zwar nicht, ist aber trotzdem verantwortungslos. Der
Heimatminister sollte sich verantwortlich fühlen, auch Muslimen eine
Heimat zu bieten. Von Roman Lietz
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Die Äußerung von Horst Seehofer verwundert nicht, schließlich ist er
bekannt für Positionen der Abschottung gegenüber Zuwanderung (Stichwort:
„letzte Patrone“). Auch sein bemerkenswerter Umgang mit dem ungarischen Regierungschef Viktor Orban („muslimische Invasoren“)
ließ schon vorab befürchten, dass er sich als Innenminister den
Muslimen in Deutschland vielleicht etwas weniger verpflichtet fühlt.
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Herr Seehofer trennt die Ideologie (a.k.a. Religion) „Islam“ quasi
chirurgisch von „den Muslimen“. Ist das überhaupt möglich? Können die
schätzungsweise 2.750 Moscheegemeinden zu Deutschland gehören, nicht aber der Glaube, auf den sie sich berufen?
Natürlich ist es erlaubt, dass man sich von der Lebenswelt „Islam“ nicht
angesprochen fühlt (genauso wie von „Bayern“, „der Feuerwehr“,
„Juventus Turin“ oder „Greenpeace“). Dem Islam in Deutschland aber seine
Daseinsberechtigung abzusprechen bewegt sich außerhalb der Verfassung
und außerhalb der (humanistischen!) Werte, auf denen unsere Gesellschaft
fußt.
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