Sonntag, 11. Juli 2021

Nach Delta nun Lambda – droht uns ein "Forever-COVID"?

 Die nächste Medienkampagne rollt an: Zielrichtung vierte Welle. Die Frage scheint nur zu sein, welche Corona-Variante löst sie aus: Delta oder Lambda? Geht es nach Karl Lauterbach, müssen wir wohl alle in einen endlosen Lockdown.

"Bisher gibt es keine Hinweise auf ein aggressiveres Verhalten der Lambda-Variante. Obwohl die Möglichkeit einer höheren Ansteckungsrate besteht, haben wir noch nicht ausreichend belastbare Studien, um sie mit Gamma oder Delta vergleichen zu können."

Eine sich wiederholende Medienkampagne

Der nun startende mediale Diskurs erinnert stark an die Debatte um die Alpha-Variante (ehemals "britische Variante"). Damals wurde bereits im Vorfeld davor gewarnt, dass diese Variante tödlicher sei, sich schneller ausbreite und zu schwereren Verläufen führen könne. Bei der Alpha-Variante (B.1.1.7) warnte sogar Bundeskanzlerin Angela Merkel Ende März vor einer "neuen" Pandemie durch ein "im Wesentlichen neues Virus" mit "ganz anderen Eigenschaften – deutlich tödlicher, deutlich infektiöser, länger infektiöser".

Wissenschaftliche Studien zeigten schließlich: Das war übertrieben. Am 12. April wurde im Fachmagazin The Lancet Infectious Diseases eine Studie veröffentlicht, in der zwar resümiert wurde, es gebe "Hinweise auf eine erhöhte Übertragbarkeit" der britischen Variante des Coronavirus (Alpha-Variante). Allerdings gelang es den Wissenschaftlern nicht, einen Nachweis für eine höhere Sterblichkeit bei einer Infektion mit dieser Variante zu erbringen.

Wie ein Spiegelbild dessen wurde auch die Debatte um die Delta-Variante (ehemals "indische Variante) des Coronavirus geführt. Wieder geisterte durch viele Medien die Argumentation, diese Mutation sei "tödlicher als bisherige Corona-Mutationen" (Focus). Ebenso wie im Fall der Alpha-Mutation erklärten nach der ersten Medien-Welle namhafte Experten wie der Vorstandsvorsitzende der kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), der Mediziner Andreas Gassen, die Delta-Variante könne zwar ansteckender sein. Aber "nach heutigen Erkenntnissen wohl nicht wesentlich gefährlicher als die bisherigen Varianten". Der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, Burkhard Rodeck, erklärte laut dpa, die Delta-Variante sei wahrscheinlich zu rund 60 Prozent ansteckender, allerdings, "was die Sterblichkeitsrate angeht, eher unterhalb der anderen Varianten anzusiedeln".

Die nun startende Medienkampagne zur Lambda-Variante wird mit den gleichen Mitteln geführt: Mit Übertreibungen, Unwissenheit und einem düsteren Szenario, wie etwa das Beispiel des Nachrichtenportals Euronews zeigt. Die Überschrift lautet "Wie gefährlich sind die Delta Plus und Lambda-Variante des Coronavirus?", ein finsteres Bild schürt Unbehagen und es wird ein Szenario des Friedens skizziert, das nun durch bösartige neue Mutationen des Coronavirus zerstört wird:

"In Europa scheint das Coronavirus momentan unter Kontrolle zu sein. Doch während die Europäer die zurückgewonnenen Freiheiten genießen, tauchen am Horizont wieder neue besorgniserregende Varianten auf."


 Nach Delta nun Lambda – droht uns ein "Forever-COVID"? — RT DE


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