Sonntag, 30. Juni 2019

Die AfD und die Kunst: Islamophobie und Rassismus im kulturell veredelten Schafspelz

Im Europawahlkampf spannte die rechtspopulistische AfD Kunst vor ihren Karren. Die Partei bekennt sich zu einer Hochkultur-Strategie. Beobachter warnen vor Islamophobie und Rassismus im kulturell veredelten Schafspelz. Von Stuart Braun
…. "Eurabia" ist ein islamfeindlicher Begriff, der im Zusammenhang mit einer Verschwörungstheorie verwendet wird, die besagt, dass Europa bald von Muslimen übernommen werde - eine Theorie, die beispielsweise vom norwegischen Rechtsextremisten Anders Breivik vorangetrieben wurde, der im Jahr 2011 77 Menschen ermordete.

Gezielte Rückgriffe aufs kulturelle Gedächtnis - Das Plakat - eines von mehreren aus der AfD-Kampagne "Aus Europas Geschichte lernen", für die die Partei verschiedene berühmte Kunstwerke uminterpretiert hatte, um bei den EU-Wahlen eine fremdenfeindliche Agenda voranzutreiben - zeigt "Der Sklavenmarkt" (1866) des französischen Malers Jean-Léon Gérôme. Dabei handelt es sich um ein orientalistisches Werk, eine rassistische Ikone aus der Kolonialzeit.

Ebenfalls verwendet wurde das Gemälde, um die Wähler daran zu erinnern, was in Köln während der Silvesternacht 2015 geschah, als mehr als 600 Frauen Opfer sexueller Übergriffe wurden, die mehrheitlich von Männern mit "nordafrikanischem" Aussehen begangenen worden sein sollen.

Der Besitzer des Gemäldes forderte die rechtspopulistische Partei dazu auf, die Plakate abzuhängen - ohne Erfolg.....



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