„Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen“, meint Franz Müntefering.
Also arbeiten wir — manipuliert von einer protestantischen Pflichtethik,
an die der Neoliberalismus mühelos andocken kann. Ergänzt wird dieser
Leitsatz durch einen zweiten: Wer arbeitet, soll nicht denken. Er kann
es oft gar nicht mehr, weil ein stramm getaktetes Arbeitsleben, Familie
und Haushalt ihm keinen Raum dafür lassen. Menschen, die nicht viel
denken und fragen, waren für Mächtige schon immer leichter handhabbar.
Um uns zu befreien, müssen wir den Rahmen unserer alltäglichen
Verrichtungen überschreiten und anfangen, die größeren Zusammenhänge zu
überdenken: den Sinn oder Unsinn dessen, was wir tun. Gerade weil sie
das kapitalistische Kosten-Nutzen-Denken sprengt, vermag Transzendenz
dabei subversiv wie nützlich zu sein. ...........................................................................
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Um politisch subversiv zu sein, muss man sich nicht erst mit
politischen Gedanken beschäftigen. Sich zu fragen „Was ist der Sinn des
Lebens?“, „Was ist Wahrheit?“, „Was ist gut und böse?“ rüttelt am
eigentlichen Fundament des neoliberalen Gebäudes. Die Herrschaft einer
Doktrin, die alle metaphysischen Probleme als unwichtig verbannt hat,
kann nur durch eine transzendente Dimension überwunden werden. (Anmerkung Spurensucher: für mich ist diese transzendente Dimension meine Religion....)
Von dort können wir über die Grenzen unserer heutigen Welt
emporsteigen und weiterfragen „Wollen wir Kriege verhindern?“, „Wollen
wir hungernden Menschen helfen?“, „Wollen wir das Leid der Tiere
beenden?“. Und dann kann man fragen „Was müssen wir dafür tun?“.
So können wir vielleicht erkennen, dass wir nicht am Ende der Geschichte stehen, sondern an ihrem Anfang.
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