Freitag, 28. Februar 2020

Rassistischer Anschlag von Hanau Vorkämpfer der Vernichtung

Die Schablone des geistig verwirrten Amokschützen passt nicht. Der Mörder von Hanau hat sich selbst klar in die Tradition des Nationalsozialismus gestellt, meint Stefan Buchen in seiner Analyse.

..... Als "wirr" und "grotesk" haben Medien die Äußerungen des zehnfachen Mörders bezeichnet. In seinen Botschaften spricht Rathjen auch von seiner Überwachung durch einen mächtigen Geheimdienst, davon, dass fremde Mächte sich von fern in seine Gedankengänge "einklinken" und von einer Doktorandin mit kurzen blonden Haaren und großer Oberweite. Als "offenbar psychisch krank" und "Einzeltäter" wurde er eingestuft.
Aber die Gleichgesinnten, wovon es in Deutschland eine wachsende Zahl zu geben scheint, haben seine Botschaft genau verstanden. Da darf man sich ganz sicher sein. Es ist eine nationalsozialistische Botschaft. In dieser Vorstellungswelt steht Tobias Rathjen jetzt auf der Ehrenliste der gefallenen Vorkämpfer.....
... Tobias Rathjen beklagt, dass wir "Volksgruppen, Rassen und Kulturen in unserer Mitte haben, die in jeglicher Hinsicht destruktiv sind". Er warnt vor der "Degeneration" des deutschen Volkes und spricht es aus: "eliminieren" müsse man "den inneren Feind". An einer Stelle kennzeichnet der Attentäter diesen Feind als den "Islam". Nicht jeder, der einen deutschen Pass besitze, sei "reinrassig und wertvoll".
.... "Daher sagte ich, dass folgende Völker komplett vernichtet werden müssen: Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen, Ägypten, Israel, Syrien, Jordanien, Libanon, die komplette saudische Halbinsel, die Türkei, Irak, Iran, Kasachstan, Turkmekistan, Usbekistan, Indien, Pakistan, Afghanistan, Bangladesch, Vietnam, Laos, Kambodscha bis hin zu den Philippinen.".....
.... Es ist fatal, hier nur das "Wirre", "Groteske", "Kranke" sehen zu wollen. Zurecht rufen Politiker unermüdlich dazu auf, aus der Vergangenheit zu lernen und die Lehren zu beherzigen. Zurecht werden zentrale Wegmarken der Geschichte zum Anlass dafür genommen, wie die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz vor 75 Jahren.
Gleichzeitig muss man zur Kenntnis nehmen: Eine offenbar rasch wachsende Minderheit lehnt diesen menschlichen Konsens des moralischen Erschüttertseins und der Besinnung ab. Diese Leute "lernen" die Vergangenheit ganz anders. Sie glauben, damals sei vieles richtig und vorbildlich gelaufen....




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