Prof. Rainer Mausfeld im Interview mit Jens Wernicke.
Exklusivabdruck aus dem Buch „Lügen die Medien?„
Der Neoliberalismus ist ein Phänomen: Er macht den Armen und
Schwachen weis, sie wären an ihrem Elend selbst schuld. Und er schafft
es auch noch, dafür zu sorgen, dass das wahre Ausmaß der
gesellschaftlichen Armut kaum je an die Öffentlichkeit dringt; dass das
Gesundheitssystem trotz immer höherer Ausgaben immer inhumaner wird;
dass die soziale Arbeit erodiert und kaum jemand etwas hiergegen
unternimmt; dass mittels Stiftungen ein regelrechter
»Refeudalisierungsboom« im Lande tobt und Investoren inzwischen auf die
Privatisierung des öffentlichen Bildungssystems abzielen. Doch mit
welchen massenmedialen Psychotechniken wird den Menschen der Geist
vernebelt, um Widerstand gegen diese unmenschliche Ideologie
weitestgehend unmöglich zu machen? Dazu sprach Jens Wernicke mit dem
Wahrnehmungs- und Kognitionsforscher Rainer Mausfeld, für den
Medienkritik nicht ohne Gesellschaftskritik denkbar ist und der die
Hauptfunktion der Massenmedien darin sieht, durch Vorspiegelung
vermeintlich demokratischer Illusionen reale Demokratie de facto
unmöglich zu machen.
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